ausbaden

ausbaden
ausbaden Vsw "die Folgen tragen" std. stil. phras. (15. Jh., Bedeutung 17. Jh.) Stammwort. Die Wendung etwas ausbaden müssen in der heutigen Bedeutung ist erst seit dem 17. Jh. sicher bezeugt. Die Ausgangsbedeutung ist unklar. Zu bedenken ist zunächst die Parallelität von etwas ausfressen/auslöffeln müssen. So wie dort der Zusammenhang im Grunde in der Angabe von Grund und Konsequenz besteht (was man sich eingebrockt hat, muß man ausfressen), so gibt es auch bei Fischart (16. Jh.) der einmal einsteigt, der muß das Bad außbaden oder doch zahlen. Dies würde sich auf das Schema "was man begonnen hat, muß man durchführen" beziehen, und andere Merkmale (wie die Beteiligung anderer) könnten durch sekundäre Abwandlung hinzugekommen sein; ausbaden bedeutet in diesem Zusammenhang "zu Ende baden, das Bad bis zum Ende durchführen" (daß dabei zusätzlich an das Ausschütten, oder Reinigen, oder Bezahlen gedacht wurde, ist möglich, aber nicht notwendig). Älter ist neben der eigentlichen Bedeutung "zu Ende baden" das verallgemeinerte ausgebadet sein "zu Ende sein, ruiniert sein" und das transitive jemanden ausbaden "(finanziell) ausnehmen, ruinieren", das wohl wie ausziehen zu verstehen ist. Bad.
Röhrich 1 (1991), 131f.;
Niekerken, W. FS Pretzel (1963), 372f. (anders). deutsch s. Bad

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • ausbaden — ↑ Bad. • ausbaden etw. ausbaden müssen (ugs.) »die Folgen von etwas tragen müssen« Die Wendung bezieht sich wahrscheinlich darauf, dass früher, wenn mehrere Personen nacheinander gebadet hatten, der Letzte das Wasser ausgießen und das Bad säubern …   Das Herkunftswörterbuch

  • Ausbaden — Ausbaden, verb. reg. 1. Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, so lange baden, als nöthig ist; ingleichen aufhören zu baden. 2. Activum, † aber nur im gemeinen Leben, etwas ausbaden müssen, für eines andern Vergehen büßen müssen, wo ausbaden aus der… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • ausbaden — V. (Aufbaustufe) ugs.: die Konsequenzen von etw. tragen Synonyme: büßen, geradestehen, einstehen, bezahlen Beispiele: Er musste den angerichteten Schaden ausbaden. Sie hat den Fehler gemacht, und ich muss ihn jetzt ausbaden …   Extremes Deutsch

  • ausbaden — aufkommen, bereinigen, bezahlen, büßen, die Folgen/Konsequenzen tragen, die Verantwortung übernehmen, einstehen, geradestehen, haften, herhalten, wiedergutmachen, zur Verantwortung gezogen werden; (ugs.): auf seine [eigene] Kappe nehmen, den… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • ausbaden — aus·ba·den (hat) [Vt] etwas ausbaden (müssen) gespr; die unangenehmen Folgen von etwas tragen (müssen) <die Fehler, Versäumnisse eines anderen ausbaden> …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • ausbaden — aus|ba|den [ au̮sba:dn̩], badete aus, ausgebadet <tr.; hat (ugs.): (für etwas, was man selbst oder ein anderer verschuldet hat) die Folgen tragen, auf sich nehmen müssen: seine Frechheiten hatten wir auszubaden. Syn.: aufkommen für, bezahlen… …   Universal-Lexikon

  • Ausbaden — *1. Das werde ich ausbaden müssen. – Grimm, I, 827, 1070. Eine unangenehme Angelegenheit zu Ende bringen. Lat.: In me cudetur haec faba. (Terenz.) *2. Er hat aussbadt. – Egenolff, 98a; Henisch, 170. Von denen, die das Ihre verzehrt haben, wie vom …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • ausbaden — ausbadenv etwausbadenmüssen=dieunangenehmenFolgentragenmüssen.LeitetsichvielleichthervoneinermittelalterlichenBadesitte:VonmehrerenPersonen,dienacheinandergebadethatten,mußtedieletztedieWanneleerenundreinigen,wasaberauchAufgabedesBadeknechtsseinko… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • ausbaden — aus|ba|den …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Etwas ausbaden müssen —   Die Wendung bezieht sich wahrscheinlich darauf, dass früher im öffentlichen Bad der letzte Badegast das von mehreren Badenden benutzte Badewasser ausgießen und das Bad säubern musste. Die Wendung wird umgangssprachlich für »die Folgen für etwas …   Universal-Lexikon

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